Main-Tauber-Kreis
Informationen aus dem Lenkungsstab
„Wir sind weit entfernt von irgendeiner Normalität“. So fasste Ordnungsamtsleiter Volker Mohr die Corona-Lage in Wertheim zusammen. Einerseits würde die Sehnsucht der Menschen nach Lockerungen durch entsprechende politische Diskussionen befeuert. Andererseits infizierten sich im Landkreis Tag für Tag hunderte von Menschen. Die Folgen seien in vielen Lebensbereichen spürbar.
Stand Donnerstag waren in Wertheim 411 Menschen quarantänepflichtig. In den Kindertagesstätten gibt es zunehmend Probleme, die Betreuung aufrechtzuerhalten. Grund ist der Ausfall von Erzieherinnen, wie Fachbereichsleiter Helmut Wießner berichtete. Nicht immer stünde eine Corona-Infektion dahinter, es kursierten ja auch noch andere Krankheiten. „In einzelnen Einrichtungen müssen dann Gruppen geschlossen oder Öffnungszeiten eingeschränkt werden.“ In den Schulen in Trägerschaft der Stadt sind aktuell 185 Kinder und 15 Lehrkräfte in Quarantäne. „Den Unterricht bei steigenden Ausfällen im Lehrerkollegium aufrechtzuerhalten wird immer schwieriger“, sagte Helmut Wießner.
Auf den städtischen Baustellen wie der Neuen Sozialen Mitte am Wartberg sorgt die Corona-Pandemie schon lange für verzögerte Lieferungen und Kostensteigerungen. Jetzt kommen Personalausfälle bei den Firmen hinzu, wie Steve Volkhardt berichtete. „Wir haben immer größere Mühe, unsere Zeitpläne einzuhalten.“ Auch die sogenannte kritische Infrastruktur ist vor Corona-Einschlägen nicht gefeit. Stadtbrandmeister Torsten Schmidt überprüft jeden Tag, dass die Einsatzstärke noch gesichert ist. „Ein Feuerwehrmann kann nach überstandener Infektion nicht ohne weiteres mit einem Atemschutzgerät in den Einsatz“, veranschaulichte Volker Mohr die Herausforderung, vor der beispielhaft die Feuerwehr steht.
„Corona schlägt überall durch“, lautete Mohrs Fazit. Aus dem Lenkungsstab erging deshalb nochmals der Appell an die Bürgerinnen und Bürger, nicht nachlässig zu werden und die Corona-Regeln zu beachten. Dass die Landesregierung Mitte der Woche mit einer neuen Corona-Verordnung erste, vorsichtige Lockerungen verknüpft habe, dürfe nicht als Signal für ein Zurück zur Normalität missverstanden werden, mahnte der Ordnungsamtsleiter.
So müssen zwar seit 9. Februar unter anderem in der Gastronomie keine Kontaktdaten mehr erfasst werden. Aber der Besuch von Restaurants und Cafés unterliegt drinnen und draußen weiterhin der 2-G-Beschränkung. Gäste müssen also auch jetzt nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Für den Einzelhandel hat die Landesregierung die 3G-Beschränkung aufgehoben. Das heißt: Man kann jetzt in allen Geschäften einkaufen, ohne einen Nachweis als geimpft, genesen oder getestet vorlegen zu müssen. Die FFP2-Maskenpflicht hingegen gilt weiterhin.
Informationen rund um Corona stehen auf der Internetseite der Stadt unter www.wertheim.de/corona.