Zoll und Polizei nehmen in Kassel 28 ausländische Bauarbeiter fest
Verdacht auf illegalen Aufenthalt und Urkundenfälschung
Mitarbeiter der Kasseler Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Gießen haben am 23. Mai 2016 bei einer Baustellenkontrolle in Kassel 28 Bauarbeiter festgenommen.
13 Schwarzarbeitskontrolleure des Zolls hatten die Baustelle in der Leipziger Straße inspiziert, weil Ihnen eine Meldung vorlag, dass ein Werkvertrag zur Durchführung der Bauarbeiten für eine serbische Firma nicht genehmigt war, auf der Baustelle aber gearbeitet wurde.
Bei der Kontrolle trafen sie 29 Bauarbeiter beim Innenausbau an, die sich mit kroatischen Identitätskarten auswiesen und für die deutsche Niederlassung einer serbischen Firma arbeiteten. Kroaten ist das Arbeiten in Deutschland ohne besondere Arbeitsgenehmigung erlaubt. Aber die erfahrenen Zöllner waren argwöhnisch und vermuteten Betrügereien.
So hatten sie auch die Vermutung, dass es sich bei den kroatischen Ausweisen um Fälschungen handelte. Um Klarheit zu erhalten, forderten sie zur Unterstützung Speziallisten für Dokumentenprüfungen bei der Polizeidirektion Kassel an. Die Polizei schickte einen Dokumentenprüfer und einige Beamte einer operativen Einheit, um den Zoll zu unterstützen.
Schnell entlarvte der Spezialist der Polizei etliche Ausweise als Fälschungen. Daraufhin wurden 28 Arbeiter wegen des Verdachts auf illegalen Aufenthalt und Urkundenfälschung festgenommen und mit tatkräftiger Unterstützung der Kasseler Polizei auf die Polizeiwache gebracht. Dort erhärtete sich dann der Verdacht bei 20 der Festgenommen, die keine Kroaten, sondern Serben waren. Bei den restlichen acht Arbeitern handelte es sich um Kroaten, die auf die Baustelle entlassen wurden.
Gegen die Serben wurden Ermittlungsverfahren wegen illegalen Aufenthalts und Urkundenfälschung eingeleitet. Ihnen steht die Ausweisung durch die Ausländerbehörde bevor. Sie wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Auch gegen deren Arbeitgeber leiteten die Zöllner Ermittlungen wegen illegaler Ausländerbeschäftigung ein. Noch während die Kontrollmaßnahmen andauerten, durchsuchten Zollbeamte die Geschäftsräume seiner Firma nach Beweismitteln. Im Auftrag eines Kasseler Unternehmens soll er ein ehemaliges Geschäftshaus zu Flüchtlingsunterkünften umbauen.
Die Ermittlungen dauern an.
Zoll.de