Zu wenig Geld für Schutz in Kriegen und Konflikten: Knapp 18 Millionen Kindern kann …

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Save the Children Deutschland e.V.

Berlin/Oslo (ots)

Der Schutz von Kindern weltweit ist mit fast 650 Millionen US-Dollar unterfinanziert – mit der Folge, dass knapp 18 Millionen Kinder und ihre Familien der Gefahr von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt sind. Das betont Save the Children anlässlich einer internationalen Konferenz zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten in Oslo.

Gemeinsam mit Partnern hat Save the Children den Bericht “ Unprotected: An Analysis of Funding for Child Protection in Armed Conflict“ („Ungeschützt: Eine Analyse der Kinderschutz-Finanzierung in bewaffneten Konflikten“) veröffentlicht. Er belegt, dass die Finanzierung für viele Länder, in denen Kriege und Konflikte herrschen, nicht mit der steigenden Zahl gefährdeter Kinder und Familien Schritt hält.

Im Jahr 2022 hätten rund 22,4 Millionen Kinder und Betreuungspersonen dringend benötigte Kinderschutzhilfen erhalten müssen; knapp 795 Millionen US-Dollar wären hierfür nötig gewesen. Doch die internationale Staatengemeinschaft hat nur 19 Prozent dieser Mittel aufgebracht.

Der Analyse zufolge könnte die Finanzierungslücke bis 2026 sogar auf eine Milliarde US-Dollar steigen, denn immer mehr Kinder leben in Kriegs- oder Konfliktgebieten. Die jährliche Schätzung von Save the Children und dem Osloer Friedensforschungsinstitut PRIO zeigte zuletzt, dass im Jahr 2022 rund 468 Millionen Kinder – jedes sechste Kind weltweit – in einem Konflikt aufwuchs. Diese Zahl hat sich seit Mitte der 1990er Jahre fast verdoppelt.

Save the Children ruft die Staats- und Regierungschefs, die Geber, die Mitglieder der Vereinten Nationen sowie internationale Nichtregierungsorganisationen auf, dem Kinderschutz im Rahmen der humanitären Hilfe Priorität einzuräumen.

„Wir sind Zeugen einer Kinderschutzkrise, die Auswirkungen auf kommende Generationen haben wird“, betonte Inger Ashing, Geschäftsführerin von Save the Children International, in Oslo. „Kinder im Krieg sind vielen Gefahren ausgesetzt. Sie werden von ihren Familien getrennt, können nicht zur Schule gehen, werden zur Arbeit gezwungen oder von Menschenhändlern entführt. Starke Kinderschutz-Programme können ihnen helfen, trotz allem bestmöglich aufzuwachsen. Wir hoffen, dass die Konferenz von Oslo hier ein Wendepunkt ist.“

Kinderschutzmaßnahmen sind vor allem in Kriegs- und Konfliktregionen von entscheidender Bedeutung. Sie sollen Kinder vor schwerwiegenden Rechtsverstößen wie der Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen, Frühverheiratung, sexueller Gewalt, Tötung und Verstümmelung schützen. Auch Erwachsene, die sich zum Beispiel um unbegleitete Kinder kümmern, oder von Armut betroffene Familien werden mit solchen Geldern unterstützt.

Junior* aus der Demokratischen Republik Kongo gehörte als Zwölfjähriger einer bewaffneten Gruppe an. „Ich war für die Suche nach Lebensmitteln zuständig und musste dafür oft stehlen. Ich war ein Sklave. Das Mädchen in unserer Gruppe musste jeden Tag mit dem Anführer schlafen. Zweimal zog ich in den Kampf gegen andere Gruppen. Ich konnte diese Gewalt und die Grausamkeiten kaum ertragen“, berichtet er.

Nach acht Monaten wurde der heute 17-Jährige durch eine Partnerorganisation von Save the Children befreit und psychologisch betreut, inzwischen arbeitet er als Schneider.

* Name zum Schutz geändert

Hinweis für die Redaktionen:

Zusatzmaterial:

Weiteres Material zum Download – darunter die Geschichte von Junior in Text und Bild – finden Sie hier:

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SXMTWKT

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin undKinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder inDeutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist dieinzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt inrund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinderin Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die dieRechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher lebensowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seitüber 100 Jahren.

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