Gemeinsame Presseinformation des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung
Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung investieren 276,7 Millionen Euro in die Zukunft. Aus dem Förderprogramm zukunft.niedersachsen fließen in diesem Sommer 120,9 Millionen Euro in neue Vorhaben; mit 155,8 Millionen Euro werden bereits bewilligte Projekte fortgeführt. Den entsprechenden Verwendungsvorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung heute bewilligt.
„zukunft.niedersachsen ist das größte Wissenschaftsprogramm in der Geschichte des Landes Niedersachsen. Mit dem Sommerverwendungsvorschlag setzen wir erste forschungspolitische Impulse in den drei wichtigen Zukunftsfeldern Transformation, Digitalität und Spitzenforschung“, sagt Wissenschaftsminister Falko Mohrs.
Das Zukunftsfeld Transformation spiegelt die vielfältigen Veränderungsprozesse in Technologie und Gesellschaft wider. Gestärkt wird die Transformationsforschung unter anderem durch Ausschreibungen in den Bereichen Klimaforschung und Circular Economy sowie durch gezielte Förderungen von Energietechnologien.
Projektbeispiel 1: Biologische und soziokulturelle Unterschiede spielen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit eine große Rolle, werden aber noch zu wenig berücksichtigt. Mit 20 Mio. Euro werden daher neue wissenschaftliche Ansätze in den Lebenswissenschaften gefördert. Durch eine Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung sollen beispielsweise Fortschritte in der Diagnostik von seltenen Erkrankungen bei Kindern erzielt werden.
Projektbeispiel 2: Die empirische Bildungsforschung ist eine interdisziplinäre Forschungsrichtung, die die Bildungsrealität in einer Gesellschaft untersucht. Durch eine Förderung der empirischen Bildungsforschung mit 10 Mio. Euro wird ein innovatives und international anschlussfähiges Forschungsfeld zur ergänzenden Qualifizierung von Lehrkräften strategisch weiterentwickelt. Die Förderung unterstützt die Profilierung und Etablierung dieses jungen Bereichs an niedersächsischen Hochschulen.
Im Zukunftsfeld Digitalität liegt der Fokus auf der großen Bedeutung von Daten als Schlüsselressource für Forschung und Wertschöpfung und der gezielten Weiterentwicklung des digitalen Wissenschaftsstandortes Niedersachsen.
Projektbeispiel 1: Die Universität Osnabrück, die Leibniz Universität Hannover, die Technische Informationsbibliothek Hannover und das Forschungszentrum für digitale Transformation L3S in Hannover wollen gemeinsam Hybride Intelligenz, das heißt das Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz (KI) erforschen und zwar an einem konkret formulierten Testszenario in der Landwirtschaft. Dieser interdisziplinäre Forschungsverbund „HybrInt“ wird mit 3 Mio. Euro gefördert. Ziel ist die Entwicklung von Konzepten, die eine sichere und vertrauenswürdige Interaktion ermöglichen zwischen auf KI-basierten Systemen und den Menschen, die diese Systeme nutzen.
Projektbeispiel 2: 2,7 Mio. Euro erhält der Forschungsverbund „DiViAS“ der Universität Oldenburg und der Jade Hochschule. Die Beteiligten planen, bislang kaum verknüpfte wissenschaftliche Methoden und Praktiken in der Digitalisierung, Forschung und Repräsentation von Sammlungsstücken systematisch in einer Forschungsplattform zusammenzuführen und so effektiver zu nutzen.
Im Zukunftsfeld Spitzenforschung wird eine strategische Profilierung der Wissenschaftsstandorte in Niedersachsen in den Blick genommen. Das Kuratorium bewilligte eine weitere Tranche für die Förderung von „Wissenschaftsräumen“, die jüngst ausgeschrieben wurden und bestätigte Mittel für die Initiative „Niedersachsen-Professuren“, um gezielt renommierte Professor:innen, also kluge Köpfe im Land zu halten oder an hiesige Forschungseinrichtungen zu holen.
Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: „Mit knapp 277 Mio. Euro setzen wir ein wichtiges Zeichen auf unserem Weg, Niedersachsen im nationalen und internationalen Wettbewerb als Wissenschaftsstandort deutlich sichtbarer zu machen.“
Hintergrund:
zukunft.niedersachsen
Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien-Aktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Im Berichtsjahr 2022 standen für zukunft.niedersachsen (damals „Niedersächsisches Vorab”) insgesamt 237,3 Mio. Euro zur Verfügung. Zusätzlich stehen einmalig 576,3 Millionen Euro aus der Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG zur Verfügung.
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