Wie bewegt sich Grundwasser im Untergrund? Beim Zukunftstag im Geozentrum Hannover erfahren Schülerinnen und Schüler viel über Geologie.
Was seit Millionen Jahren unter uns liegt, könnte meinen Beruf von morgen beeinflussen. Mit diesem Eindruck könnte die eine oder der andere der 65 Schülerinnen und Schüler nach Hause gegangen sein, die zum heutigen „Girls‘Day, Boys‘Day 2024“ ins Geozentrum nach Hannover gekommen waren. Zum sogenannten Zukunftstag hatten die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) wieder ein breites Spektrum an geowissenschaftlichen Themen vorbereitet, das das Interesse der Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler von morgen wecken soll.
An insgesamt sechs Stationen informierten sich die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen zehn und 16 Jahren über ganz unterschiedliche Inhalte. Drei Viertel unseres Planeten sind vom Meer bedeckt. Doch was verbirgt sich darunter? Bei der marinen Rohstoffforschung ging es um faszinierende Einblicke in die Tiefsee und die Fragen, was bei einem möglichen Tiefseebergbau zu beachten wäre. Ein Thema, das nicht nur die jetzige Schülergeneration bewegen wird, ist der Umgang mit radioaktiven Abfällen. Für die Endlagerung eignen sich nur bestimmte geologischen Formationen, die die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer per 3D-Simulation plastisch erleben durften ebenso wie die speziellen Untersuchungsmethoden dieser Formationen.
Im Modell testen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie bei der marinen Rohstoffforschung Messungen in der Tiefsee vorgenommen werden.
Ein Thema, dass schon jetzt die heutigen Schülerinnen und Schüler bewegt, sind regenerative Energiequellen. Erdwärme zählt definitiv mit dazu, doch wo und wie finden wir diese Erdwärme? Das galt es bei der Station Wärmeleitfähigkeit kennenzulernen. Die Jugendlichen erfuhren, wie man die richtigen Gesteine erkennt und die Wärmeleitfähigkeit messen kann. Gleich nebenan stand die nächste Messung an bei der elektrischen Leitfähigkeit. Dort bauten die Schülerinnen und Schüler eine geoelektrische Messstrecke auf, um zu erkennen, wie man Rohstoffe, mögliche Schadstoffe oder die Beschaffenheit von Grundwasser tief im Boden erfassen kann.
Dass Grundwasser eine sehr wertvolle Ressource ist, lernten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Hydrogeologie. Wie sind Grundwasserleiter aufgebaut, wie misst man mit helikoptergestützten geophysikalischen Messungen, ab wo Grundwasser versalzen ist, und was ist ein zukunftssicheres Grundwassermanagement – all diese Fragen standen an dieser Station im Mittelpunkt. Und dass sich diese Flüssigkeiten ganz unterschiedlich durch den Untergrund bewegen, erfuhren die Schülerinnen und Schüler beim Thema Boden. Wie wasserdurchlässig ist Kies, Schluff oder Sand? Wie und warum müssen wir unsere Böden schützen? Und warum sollten wir sie nicht beliebig bebauen oder verdichten? Das waren Fragen, die die Jugendlichen auch in naher Zukunft bewegen werden.
Insgesamt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von dem Vormittag im Geozentrum mit dem reichhaltigen Angebot an Themen sehr angetan. Gut möglich, dass die oder der eine oder andere in wenigen Jahren als Geowissenschaftlerin oder Geowissenschaftler den Weg zurück in das Haus mit den drei Einrichtungen findet.
Schüler bauen eine kleine geoelektrische Messstrecke auf, um die elektrische Leitfähigkeit des Untergrunds zu bestimmen.
Weitere Infos:
Das Geozentrum Hannover im Stadtteil Groß-Buchholz beheimatet drei große geowissenschaftliche Einrichtungen: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG). Insgesamt arbeiten dort rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie beraten Bundesministerien, nachgeordnete Behörden, EU, Wissenschaft und Industrie sowie die niedersächsische Landesregierung zu geowissenschaftlichen Fragestellungen. Die Einrichtungen stehen für fachliche Unabhängigkeit, Qualität und Verlässlichkeit in allen geowissenschaftlichen Fragen. Der Zugang zum fachlichen Wissen und zum Austausch in den Angewandten Geowissenschaften ist dort in einer in Deutschland und teilweise international einmaligen Breite verfügbar und auf kurzem, direktem Wege möglich. Dadurch ergeben sich synergetische Kooperationen in der Forschung.
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