Wertheim nimmt erste Hürde im Antragsverfahren
Gute Nachrichten aus Berlin: Die Interessensbekundung der Stadt Wertheim für das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte“ wurde positiv bewertet und Wertheim ist für das formale Antragsverfahren vorgesehen. Mit dem Programm fördert das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) innovative Konzepte zur Bewältigung der Corona-Krise in Städten und Gemeinden. Wertheim hat die Chance auf bis zu 260.000 Euro Fördermittel.
„Das ist ein gutes Signal“, freut sich Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Die Bemühungen der Stadt um eine lebendige Innenstadt würden mit einer Förderung aus dem Bundesprogramm honoriert und verstärkt. „Gerade angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie wollen und müssen wir uns weiter anstrengen. Da tut jegliche Unterstützung von staatlicher Seite gut.“
Ende Juli erhielt die Stadtverwaltung Kenntnis vom Projektaufruf für das kurzfristig aufgelegte Förderprogramm. Die Projekte werden über ein zweistufiges Verfahren ausgewählt, das aus einem Interessensbekundungs- und einem anschließenden Antragsverfahren besteht. In einem straffen zeitlichen Rahmen hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Markt und Absatzforschung, Ludwigsburg (GMA), die Interessensbekundung erarbeitet und Mitte September eingereicht. Mit der Umsetzung des Programms hat das BMI das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragt. Von dort erhielt die Stadt Wertheim nun die Nachricht, dass die Interessensbekundung erfolgreich war. Kurzfristig muss sie nun einen Antrag einreichen.
Von den bundesweit 238 Gemeinden ist Wertheim eine von 39 Kommunen in Baden-Württemberg, die nun für die zweite Stufe des Verfahrens vorgesehen sind. Nach Baden-Württemberg könnten somit, wenn alle Anträge vollumfänglich bewilligt werden, Fördergelder in einer Höhe von rund 41 Mio. Euro fließen. Wertheim wäre mit einer Fördersumme von 259.500 Euro beteiligt, das entspricht einer Förderung in Höhe von 75 Prozent. Über den kommunalen Finanzierungsanteil muss der Gemeinderat noch entscheiden.
Das Förderprogramm ist aus Sicht der Stadtverwaltung hervorragend geeignet, den Prozess der Innenstadtentwicklung, der zuletzt 2020 mit der Evaluierung des Innenstadtkonzepts vorangetrieben wurde, weiter zu forcieren. Die im Programm beschriebenen Förderbereiche geben breiten Raum, um bereits begonnene Maßnahmen zu beschleunigen und neue, innovative Konzepte und Handlungsstrategien zu erarbeiten. Veränderungen, die durch die Corona-Pandemie verursacht oder beschleunigt wurden, sollen dabei besonders berücksichtigt werden.
Erhält die Stadt Wertheim die beantragten Fördergelder, ist rund ein Drittel der Summe für die Erarbeitung eines Planungskonzeptes für den Flächenbereich links der Tauber (Gelände zwischen Bahngleise und der Tauber) unter Berücksichtigung des Bahnhofsumfeldes vorgesehen. Das Ziel ist, die Altstadt rechts der Tauber mit dem Bahngelände und den angrenzenden Flächen stärker zu vernetzen und das Areal rund um den Bahnhof attraktiver zu gestalten. Auch ein Konzept für eine bessere Anbindung der Burg soll über das Förderprogramm anteilig finanziert werden. Ein weiterer großer Baustein ist die Fortschreibung des Innenstadtkonzepts sowie die Erarbeitung eines Gastronomiekonzepts. Hinzu kommen Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, zur Verbesserung der Erreichbarkeit/Erlebbarkeit der Innenstadt sowie des Innenstadtmarketings und der Öffentlichkeitsarbeit.