Frankfurt (ots)
Ja, bei allen Risiken, die der Atomenergie weiter anhaften: Ein Betrieb der drei verbliebenen Meiler bis zum Ende der Energiekrise wäre wohl besser als ein Streckbetrieb von dreieinhalb Monaten. Es wäre auch fürs Klima besser, als Kohlekraftwerke aus der Reserve zu holen. Aber zu besten Lösungen kommt es eben nicht, wenn der Wettbewerb von Parteien zu taktischen Spielchen führt, wo strategische Weitsicht gefragt wäre. Das ist leider nicht allein im Atomstreit so. Langfristig ist der Ausstieg richtig. Rechnet man alle Folgekosten ein, ist Atomenergie teurer als Energie durch Sonne und Wind, der durch eine Renaissance der Atomkraft der Weg versperrt würde. Überdies bleibt es, siehe Fukushima, eine gefährliche und, siehe Frankreich, keineswegs immer zuverlässige Technologie. Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle sagte drei Tage nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine bekanntlich: „Erneuerbare Energien sind Freiheitsenergien.“ Schöner kann man es nach wie vor nicht formulieren.
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