Berlin (ots)
Berlin steckt seit Jahren tief in der Bildungskrise. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Vergleichsarbeiten sind dramatisch schlecht, ihnen fehlen Basiskompetenzen in Deutsch und Mathe. Der dramatische Lehrermangel und die fehlenden Schulplätze machen die Situation nicht gerade einfacher.
Wir müssen uns nichts vormachen: Einen schnellen Weg aus dieser Misere gibt es nicht. Aber eine schrittweise Verbesserung, die ist durchaus zu erreichen. Dafür hat die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch jetzt das Schulgesetz geändert – und an den richtigen Stellschrauben gedreht. Vor allem der Fokus auf die Sprachförderung noch vor der Einschulung kann einen großen Unterschied machen. Denn nur wer die Sprache richtig beherrscht, kann dem Unterricht in der Schule überhaupt folgen.
Auch der Blick auf die rund 3000 Jugendlichen, die jedes Jahr ganz ohne Perspektive die Schule verlassen, völlig von der Bildfläche verschwinden und dann erst in der Arbeitslosenstatistik wieder auftauchen, ist mehr als überfällig. Ein praxisorientiertes elftes Pflichtjahr an einem Oberstufenzentrum kann ihnen ganz neue Möglichkeiten eröffnen und sie gezielt auf eine Ausbildung vorbereiten. Außerdem gewinnen sie auch etwas Zeit, um sich zu entwickeln und zu orientieren.
Erfolg werden diese Maßnahmen allerdings nur haben, wenn zwei Grundvoraussetzungen gegeben sind: genügend Räume in Kitas und Schulen – und ausreichend Fachpersonal, das die Kinder und Jugendlichen fördern kann. Ist beides nicht vorhanden, werden diese guten Ansätze einfach verpuffen.
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