Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Experten sehen durch immer häufiger auftretende Naturkatastrophen ein gesteigertes Risiko für einen GAU bei Kernkraftwerken. „Durch den Klimawandel werden in den nächsten Jahrzehnten Naturkatastrophen an Heftigkeit zunehmen“, sagte Klimaforscher Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, dem Nachrichtenportal Watson.
„Es ist nicht ausgeschlossen, dass es dann auch zu Ereignissen kommen wird, die die Sicherheit von Atomkraftwerken bedrohen.“ Atomexperte Wolfgang Renneberg, ehemaliger Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit, Strahlenschutz und Entsorgung im Bundesumweltministerium, bestätigte: „Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit für Ereignisse, die dazu führen können, dass Kernkraftwerke nicht mehr ausreichend gekühlt werden können.“ Weiter sagte Renneberg: „Wenn man jetzt die Klimakatastrophe oder die Klimaentwicklung nimmt, dann können die Einwirkungen von außen, beispielsweise ein starker Hurrikan oder Tornado, der die Leitungen außerhalb des Kernkraftwerks zerstört, zu Überschwemmungen führen, sodass es zu Kurzschlüssen im Inneren des Kernkraftwerks kommen. Dies wiederum kann zum Versagen der Stromversorgung führen. Dann steht plötzlich das Kernkraftwerk ohne Wasserversorgung und ohne funktionierende Pumpen da, der Reaktor-Druckbehälter kann nicht mehr gekühlt werden und geht kaputt und der Unfall ist da.“
Dementsprechend bewertet er die Diskussion zur nachhaltigen Einordnung von Atomkraft als „völlig absurd“. „Diese ganze Diskussion dient nur dazu, Kernkraft wieder ins Spiel zu bringen und Finanzierungsmöglichkeiten zu akquirieren. Kernenergie als Klimaretter einzusetzen ist praktisch völlig unmöglich“, so Renneberg.
dts Nachrichtenagentur