Wirte, Kirchen, Schulen und Einzelhändler sind mit im Boot
Fairness; ein ehrenhafter Begriff der den meisten aus der Sportwelt geläufig ist, und ohne dessen Erwähnung heute kein sportlicher Wettkampf mehr bewertet wird. Fair bleiben lautet die Devise. Eigentlich heißt das nichts anderes, als von allen Beteiligten einen anständigen und ordentlichen Umgang miteinander zu fordern. Dass sich dieser Anspruch auch außerhalb der Sportarenen als kollektive Forderung langsam durchsetzt bezeugt das Fairtrade-Siegel, welches sich immer häufiger auf Lebensmitteln und anderen Artikeln des täglichen Lebens findet. Bei Produkten mit diesem Siegel hat der Verbraucher die Gewissheit, dass die Arbeitsbedingungen von Bauern und Beschäftigten durch angemessene Preise und transparente Abläufe optimal gestaltet werden. Anständige Bezahlung für ordentliche Arbeit, sowie eine kontrolliert nachhaltige Bewirtschaftung, die die Ressourcen auch für nachfolgende Generationen erhält, werden durch diese Auszeichnung garantiert. Main-Spessart wurde als erster bayerischer Landkreis mit dem Zertifikat „Fairtrade-Kreis“ ausgezeichnet und setzt damit ein Zeichen gegen ausbeuterische Kinderarbeit, für angemessene Preise und gerechte Löhne für die Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern.
Um sich für die Auszeichnung bewerben zu können, mussten verschiedene Kriterien erfüllt werden. Beispielsweise war ein Kreistagsbeschluss notwendig sowie die Gründung einer Steuerungsgruppe, die den Prozess begleitet. Über 65 Einzelhändler in Main-Spessart haben inzwischen Lebensmittel, Blumen, Textilien, Kunsthandwerk, Schmuck, Teppiche oder Natursteine aus Fairem Handel in ihrem Sortiment. Denn der Absatz fair gehandelter Produkte steigt stetig an. Fast jeder zweite Deutsche kauft inzwischen fair gehandelte Lebensmittel ein (Quelle: Forum Fairer Handel). Ob Café, Bäckerei, Kantine oder Hotel, auch immer mehr gastronomische Betriebe setzen auf Fairtrade-Produkte. Über 18.000 sind es bereits in Deutschland, bei uns im Landkreis. schenken mittlerweile 25 Betriebe Kaffee oder Tee, Kakao, Cola, Apfel-Mango-Saft mit dem Fairtrade-Siegel aus oder haben Eis, Pralinen, Schokolade und Kekse auf der Speisekarte. Auch immer mehr Kirchengemeinden, Vereine und Schulen verwenden fair gehandelte Waren bei Festen und Aktionen und sechs Schulen haben die Zertifizierung zur Fairtrade-School erfolgreich abgeschlossen, bei einer Schule läuft gerade die Bewerbung. Ebenfalls stellen sich immer mehr Kommunen dieser Herausforderung. Nach Karlstadt haben kürzlich die Städte Lohr, Gemünden und Marktheidenfeld beschlossen, die Fairtrade-Town-Zertifizierung anzustreben und Retzstadt berät darüber in der kommenden Gemeinderatssitzung.
Das nächste Fairtrade-Treffen findet am Dienstag, den 17. November 2015 um 19.00 Uhr im Hotel Mainpromenade, Mainkaistraße 6 in Karlstadt statt. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, sich für den Fairen Handel in Main-Spessart zu engagieren.
Weitere Informationen bei der Agenda 21-Beauftragte Ilse Krämer, Tel 0 93 53 / 793-1758, Email: Ilse.Kraemer@Lramsp.de oder im Internet unter http://agenda.mainspessart.de.
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