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Mitteldeutsche Zeitung

Halle (ots)

Halle. Fünf Jahre nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle hat sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besorgt um die Sicherheit von Juden in Deutschland gezeigt. „Das Land hat in den letzten Jahren die Vorkehrungen zum Schutz jüdischer Menschen und Einrichtungen in Sachsen-Anhalt noch einmal verstärkt“, sagte der CDU-Politiker der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). „Gleichwohl ist die Sicherheitslage für Jüdinnen und Juden in ganz Deutschland angespannt. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Nahen Osten.“ Der Regierungschef versicherte: „Landesbehörden wie das Landeskriminalamt verfolgen die Lage sehr genau, um gegebenenfalls entsprechend reagieren und Maßnahmen anpassen zu können.“

Am Mittwoch jährt sich der rechtsterroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle zum fünften Mal. Am 9. Oktober 2019 hatte ein Neonazi versucht, das vollbesetzte Gotteshaus mit Schusswaffen und Granaten zu stürmen. Für seinen Mordplan hatte der damals 27-jährige Antisemit den höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, ausgewählt. Der Anschlag war jedoch an der gesicherten Tür des Gotteshauses gescheitert. Auf der Flucht erschoss der Rechtsterrorist zwei Menschen im Stadtgebiet und verletzte weitere schwer.

Aus Sicht des Antisemitismus-Beauftragten Sachsen-Anhalts, Wolfgang Schneiß, wirkt der Anschlag von Halle bis heute nach. Es habe sich um einen versuchten Massenmord an Juden gehandelt, „erstmals in Deutschland seit dem Holocaust, ganz gezielt durchgeführt am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur“, sagte Schneiß dem Blatt. „Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt haben das Signal verstanden. Ihr Vertrauen in ihre Sicherheit wurde grundlegend erschüttert.“ Er betonte, wie wichtig das Gedenken daran sei. „Das dürfen wir nie vergessen und deshalb sollten wir uns an jedem Jahrestag daran erinnern“, sagte er der MZ. „Absolute Sicherheit kann es nicht geben. Aber in Politik und Zivilgesellschaft wollen wir alles uns Mögliche tun, um unser Schutzversprechen einzuhalten.“

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Marc Rath
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