(Bonn/Berlin 23.06.2015) Die Welthungerhilfe engagiert sich immer stärker in Ländern, die von humanitären Krisen betroffen sind. Syrien, der Südsudan, Kongo und die Zentralafrikanische Republik gehören zu den Ländern mit der höchsten Projektförderung im letzten Jahr. „Wir müssen immer stärker dort einspringen, wo die Politik versagt hat“, sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. „Bei den komplexen Konflikten unserer Zeit braucht es jedoch politische Einflussnahme, um den betroffenen Menschen eine Perspektive für ihre Zukunft aufzuzeigen.“
Die Spendeneinnahmen haben sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr erhöht und lagen bei 40,8 Millionen Euro, rund 2,5 Millionen davon waren Nothilfespenden. Öffentliche Geber förderten weltweit Projekte in der Höhe von 152,2 Millionen Euro. Das meiste Geld davon wurde für Nothilfemaßnahmen verwendet. Für den Kampf gegen Hunger und Armut standen damit im Jahr 2014 insgesamt 197,7 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Jahr 2014 zeigt, dass Syrien zur Katastrophe eines gesamten Jahrzehnts wird.
Die Welthungerhilfe förderte bereits im letzten Jahr Maßnahmen für mehr als 30 Millionen Euro. Damit ist Syrien erstmals das Land mit der höchsten Projektförderung. „Die Zustände in Syrien sind mit den Trümmerbergen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu vergleichen“, sagt Dieckmann weiter. „Diese Katastrophe wird uns noch Jahre begleiten.“
Zahlen, Fakten, Fotos, Graphiken und Jahresbericht finden Sie in unserer Digitalen Pressemappe.
Weitere Informationen unter http://www.welthungerhilfe.de/jahresbericht.html
Die wichtigsten Zahlen aus dem Jahresbericht:
- Im Jahr 2014 konnten wir in 41 Ländern rund 12,7 Millionen Menschen unterstützen.
- In Afrika erreichten wir in 160 Projekten und 120,4 Millionen Euro Projektvolumen insgesamt 9 Millionen Menschen.
- In Asien erreichten wir in 159 Projekten und 51,6 Millionen Euro Projektvolumen insgesamt 3,2 Millionen Menschen.
- In Lateinamerika und der Karibik erreichten wir in 58 Projekten und 7,6 Millionen Euro Projektvolumen insgesamt 500.000 Menschen.
- Insgesamt flossen 89,5 Prozent der Spenden 2014 in die Projektarbeit im Ausland.
Von der Ebola-Epidemie in Westafrika über den Konflikt in Syrien und den Terror der Miliz „Islamischer Staat“ bis hin zum Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik: 2014 war ein Jahr mit furchtbaren Krisen und Konflikten. Fast 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
89,5 Prozent der Spenden wurden 2014 in der Projektarbeit eingesetzt.
Afrika blieb ein Schwerpunkt.
Die Welthungerhilfe leistete 2014 in vielen betroffenen Ländern Überlebenshilfe. In unserem Jahresbericht berichten wir über Ebola-Prävention in Sierra Leone und wie wir syrische Flüchtlinge in der Türkei und dem Irak mit dem Nötigsten versorgen. Dies alles war nur möglich dank der Großzügigkeit unserer Spender und des Vertrauens der öffentlichen Geldgeber.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand: Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 7.733 Projekte in 70 Ländern mit 2,84 Milliarden Euro gefördert – für eine Welt ohne Hunger und Armut.