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- Die Klimakrise hat uns längst erreicht, alle Bereiche der Gesellschaft sind von den Folgen betroffen.
- Die vorsorgende und risikobasierte Anpassung muss deswegen auch in Deutschland auf allen Ebenen gestärkt werden — Bund, Länder und Kommunen sind in der Pflicht.
- Das Bundeskabinett hat in einem wichtigen Schritt nun das Klimaanpassungsgesetz beschlossen. Damit wird der Weg für eine nationale und lokale Klimaanpassungsstrategie geebnet, Klimaanpassung muss künftig in der Planung vor Ort berücksichtigt werden.
Obwohl die Senkung der Treibhausgasemissionen oberste Priorität hat, zeigt fast jeder Tag, dass die Klimakrise uns längst erreicht hat. Deswegen müssen wir auch verstärkt auf Maßnahmen zur Klimaanpassung setzen.
Strategie, Entsiegelung und gute Planung gegen die Auswirkungen der Klimakrise
Mit dem Klimaanpassungsgesetz schaffen wir einen gemeinsamen rechtlichen Rahmen, der als Grundlage sowohl für die Klimaanpassungsstrategien des Bundes und der Länder als auch für die Klimaanpassungskonzepte auf kommunaler Ebene dient.
Die Bundesregierung verpflichtet sich, eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen vorzulegen, diese stets zu aktualisieren und umzusetzen. Zudem wird die die Bundesregierung verpflichtet, regelmäßige Klimarisikoanalysen und Monitoringberichte zu erstellen.
Darüber hinaus müssen zuständige Behörden bei ihren Planungen und Entscheidungen das Ziel der Klimaanpassung berücksichtigen. Zubetonierte Flächen sollen unter bestimmten Voraussetzungen entsiegelt werden, damit Böden wieder atmen und zu Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise werden können.
Die Länder müssen auf Grundlage des Gesetzes eigene Klimaanpassungsstrategien erarbeiten und umsetzen. Zudem haben sie dafür zu sorgen, dass für die Kommunen Klimaanpassungskonzepte aufgestellt werden und der Bundesebene dies zu kommunizieren, um weiter gemeinsam Klimaanpassung und –vorsorge zu stärken.
Natürlicher Klimaschutz, Wasserstrategie und Co. gegen die Klimakrise
Das Klimaanpassungsgesetz kann nur ein Instrument im Kampf gegen die Klimakrise sein. Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) und der Wasserstrategie haben wir bereits zwei wichtige Steine ins Rollen gebracht. Das ANK leistet einen Beitrag, um den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland zu verbessern und so ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Natürliche Lebensräume wie Moore, Wälder, Wildnis, Auen, Meere und Küsten tragen erheblich dazu bei, die Folgen der Klimakrise abzumildern. Das Aktionsprogramm enthält insgesamt 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern. Für die Finanzierung stehen bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro zur Verfügung.
Die Nationale Wasserstrategie bündelt erstmals wasserbezogene Maßnahmen in allen relevanten Sektoren und beinhaltet ein Aktionsprogramm mit 79 Maßnahmen, die in den kommenden Jahren von Bund und Ländern in gemeinsamer Verantwortung umgesetzt werden müssen. Oberstes Ziel der NWS ist, dass Trinkwasser auch für kommende Generationen verfügbar bleibt.
Mit dem von der Bundesregierung angekündigten Natur-Flächen-Gesetz und der am 13. Juli im Europaparlament beschlossenen Verordnung zur Wiederherstellung der Natur stehen zwei weitere Initiativen in den Startlöchern, um der Klimakrise den Kampf anzusagen.
Auswirkungen der Klimakrise immer spürbarer
Die Ahrtal-Katastrophe im Jahr 2021 und die anhaltende Dürre der letzten Jahre zeigen das erschreckende Ausmaß, das die Klimakrise mittlerweile bereits erreicht hat. Die Auswirkungen der Klimakrise werden voraussichtlich an Heftigkeit, Häufigkeit und Dauer weiter zunehmen. Dies wurde durch den kürzlich erschienenen Synthesebericht Weltklimarats der Vereinten Nationen noch einmal sehr deutlich.
Zwischen 2000 und 2021 sind Schäden in Höhe von fast 145 Milliarden Euro entstanden. Bis 2050 kann mit bis zu 900 Milliarden Euro an Schäden gerechnet werden. Einer aktuellen Studie zufolge sind in Europa im Sommer 2022 60.000 Menschen an Hitze gestorben. Davon 8173 in Deutschland. Bei ausbleibenden Anpassungsmaßnahmen erwarten die Forschenden etwa 68.000 Todesfälle pro Sommer bis zum Jahr 2030, mehr als 94.000 Todesfällen bis 2040 und deutlich über 120.000 Todesfällen bis 2050.
Original Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen
Bilder Quelle: Pixabay / Copyright Bündnis90/Die Grünen
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