Landwirtschafts- und Ernährungspolitik im Aufbruch: Grüne im Bundestag

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Noch in diesem Jahr wollen wir eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung einführen, die am Produkt erkennen lässt, wie das betreffende Tier gehalten wurde und Konsumentinnen und Konsumenten eine echte Wahl ermöglicht. Um die Landwirtinnen und Landwirte bei der Investition in tiergerechte Haltungssysteme zu unterstützen, soll ein durch die Marktteilnehmer*innen getragenes Finanzierungssystem entwickelt und die betriebliche Förderung entsprechend ausgerichtet werden.

Priorität hat zudem die Anpassung des Bau- und Genehmigungsrechts, um unnötige Hürden aus dem Weg zu räumen. Eine Verschärfung der Brandschutzvorschriften für Tierhaltungsanlagen und das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung nehmen wir ebenfalls zeitnah in den Blick.

Gleichzeitig werden wir die Rahmenbedingungen orientiert am Leitbild Ökolandbau so umgestalten, dass eine Landwirtschaft im Einklang von Natur und Umwelt immer mehr zum Normalfall wird. Bis zum Jahr 2030 wollen wir so 30 Prozent Ökolandbau in Deutschland erreichen, den Einsatz von Pestiziden wirksam reduzieren und den Ackerbau insgesamt sowohl klimafreundlicher als auch klimarobuster aufstellen. Dazu gehören auch ein neuer, am Gemeinwohl ausgerichteter Umgang mit landwirtschaftlichen Daten und eine angepasste Architektur der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, die Klima- und Umweltleistungen angemessen honoriert.

Zukunftsfähige Ernährung – gesund und nachhaltig

Eine zukunftsfähige Ernährungspolitik bringt gesündere Lebensmittel auf die Teller und macht es einfacher, nachhaltig und regional ausgerichtet zu essen. Dazu gehört eine Wertschöpfungskette, die diesen Namen verdient und alle Akteure angemessen beteiligt. Vor diesem Hintergrund wollen wir spätestens 2023 eine nachhaltige Ernährungsstrategie beschließen, die auch Menschen mit geringem Einkommen angemessen berücksichtigt, und einen Wettbewerb mit fairen Preisen durch geeignete Rahmenbedingungen unterstützen.

Wesentliche Projekte betreffen zudem die Kommunikation von Produkteigenschaften: An Kinder gerichtete Werbung für Nahrungsmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt wollen wir baldmöglichst beenden und die Nährwertangaben auf den Produkten durch ein EU-weites Nutriscore-System allgemeinverständlich vereinheitlichen.

Angesichts einer weiter wachsende Weltbevölkerung und knapper Ressourcen können wir es uns nicht mehr erlauben, dass wesentliche Teile der Ernte den Handel niemals erreichen oder danach im Müll landen. Verbindliche Reduktionsziele für Lebensmittelverschwendung, Entkriminalisierung des „Containerns“ und Erleichterung von Lebensmittelspenden sind dabei hierzulande wichtige Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit auch am Ende der Lebensmittelkette.

Original Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen

Bilder Quelle: Pixabay / Copyright Bündnis90/Die Grünen

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