Ernährungsversorgung weltweit sichern: Grüne im Bundestag

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  • Putins Angriff auf die Ukraine wirkt sich auch auf die internationalen Agrarmärkte aus. Direkte Hilfen für die Menschen in der Ukraine sind auf dem Weg, doch Hungerhilfe muss weltweit gewährleistet bleiben. Steigende Getreidepreise dürfen nicht auf Kosten der Ärmsten gehen.
  • Die Lebensmittelversorgung in Deutschland und der EU ist gesichert.
  • Die Folgen von Putins Krieg machen uns deutlich, dass die Umstellung auf eine resiliente, möglichst regionale Lebensmittelversorgung aus ökologisch nachhaltiger Produktion nötiger denn je ist.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat auch Auswirkungen auf Landwirtschaft und Ernährung. Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln in Deutschland und der Europäischen Union ist gewährleistet, im Lebensmittelbereich ist Deutschland weder auf russische noch ukrainische Importe angewiesen.

Der Selbstversorgungsgrad Deutschlands liegt bei Produkten wie Fleisch, Kartoffeln, Milch und Weizen deutlich über 100 Prozent. Dazu kommt, dass etwa 50 Prozent der weltweiten Weizenproduktion im Futtertrog landet, in Deutschland sogar etwa 60 Prozent des Getreides.

Preissteigerungen treffen besonders die Armen

Russland und die Ukraine sind aber weltweit wichtige Exporteure für Weizen, Sonnenblumen(-öl) sowie Stickstoff-, Kali- und Phosphordüngemittel. Der Weizen wird vor allem in Länder Nordafrikas, die Türkei, Libanon, Jemen und asiatische Länder exportiert.

Spekulationen lassen den Weizenpreis bereits jetzt massiv ansteigen, was Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung in diesen Ländern haben wird. Die Getreidepreise waren bereits vor dem Angriff auf einem hohen Niveau, vor allem wegen der hohen chinesischen Nachfrage nach Futtermitteln. Weitere Preissteigerungen werden sich besonders deutlich bei denen bemerkbar machen, die bereits in Armut leben: Bei armen Menschen in den Ländern Afrikas und Asiens.

Gegen Scheinlösungen von gestern

Es gibt aktuell Stimmen aus der rückwärtsgewandten Agrarlobby, jetzt die Ökologisierung der Landwirtschaft auszusetzen und lange aufgeschobene Problemfelder weiterhin nicht anzufassen. Sie wollen das Leid und Elend der ukrainischen Bevölkerung und die Not der Welthungerprogramme dafür ausnutzen, weiterhin ihr in die Jahre gekommenes Geschäftsmodell zu verkaufen – ein Geschäftsmodell, das auf energieintensiven chemischen Pestiziden und künstlichen Düngemitteln fußt. Das ist schäbig.

Es ist doch gerade die sogenannte intensive industrielle Landwirtschaft, die auf Kosten von Klima, Artenvielfalt und Umwelt einen großen Teil der Getreideernten zur Fleischproduktion nutzt, statt sie viel effizienter und notwendiger als Ernährung für Menschen zur Verfügung zu stellen. Das Ziel einer umfassenden Ernährungspolitik muss lauten: Weizen für Brot, statt Weizen in den Trog!

Langfristig sinnvoll handeln

Aus dem Angriffskrieg auf die Ukraine müssen wir die Lehre ziehen, Abhängigkeiten in systemrelevanten Sektoren zu reduzieren. Ernährung und Landwirtschaft sind systemrelevant.

Wir müssen langfristig sinnvoll handeln, Ernährungspolitik wird nur gemeinsam mit Klima- und Biodiversitätsschutz nachhaltig und erfolgreich sein.

Ziele unserer Agrar- und Ernährungspolitik:

  • Das Ernährungssystem national und international resilienter machen, indem wir etwa unseren Selbstversorgungsgrad bei Obst (derzeit 20 Prozent) und Gemüse (derzeit 37 Prozent) deutlich erhöhen und dabei Klima und Artenvielfalt schützen.
  • Eine sozial und ökologisch nachhaltige Agrarwende mit einer aktiven Ernährungspolitik verbinden, die Nachfrage für regional und nachhaltig erzeugte Produkte stärken und Landwirt*innen langfristige Perspektiven bieten.
  • Die Abhängigkeit von energieintensiven Inputs (vor allem Düngemittel und Pestizide) zu verringern und Nährstoffkreisläufe regional schließen.
  • Landwirtschaftliche Flächen in Deutschland durch eine deutliche Reduktion der Tierbestände effizienter nutzen und durch weniger Futtermittelimporte auch den Grad der Flächennutzung in anderen Ländern absenken.
  • Weltweit das Recht auf Nahrung durchsetzen, ressourcenschonende agrarökologische Methoden und die Rechte von Kleinbäuer*innen (die einen Großteil der Welternährung leisten) stärken.

Jetzt kommt es darauf an, die leidende Zivilbevölkerung in der Ukraine direkt mit Lebensmitteln zu versorgen und die weltweite Hilfe bei Hungersnöten sicherzustellen. An beidem arbeitet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit Hochdruck.

Original Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen

Bilder Quelle: Pixabay / Copyright Bündnis90/Die Grünen

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